Nachfolgend 2 bestätigende Pressemitteilungen des zuständigen Ministeriums. Der VG-Bürgermeister hat dagegen nicht einmal meine Anfrage vom 27.4.2020 beantwortet! Hier ist es wohl erst ein Thema, wenn das erste Waldstück brennt …
s.a.: https://gruene-vg-daun.de/2020/04/27/erhoehte-waldbrandgefahr/
PRESSEDIENST
MINISTERIUM FÜR UMWELT, ENERGIE, ERNÄHRUNG UND FORSTEN
Mainz, 23.04.2020
Wald
Höfken: „Naturnahe Mischwälder reduzieren Risiko für große Waldbrände“
Hohe Waldbrandgefahr / Appell: Kein offenes Feuer im Wald!
Die zweithöchste Gefahrenstufe für Waldbrand kündigt der Deutsche Wetterdienst für den morgigen Freitag in Teilen von Rheinland-Pfalz an. In einigen Regionen Deutschlands herrscht sogar die höchste Stufe. Das Umweltministerium appelliert daher an alle Bürgerinnen und Bürger, im Wald nicht zu rauchen und auch sonst nicht mit offenem Feuer im Wald und am Waldrand umzugehen. Auch heiße Katalysatoren können zur Gefahr werden. Daher dürfen Fahrzeuge nicht auf Wiesen abgestellt werden. „Wer einen Waldbrand entdeckt, soll bitte sofort die Feuerwehr rufen“, so Umwelt- und Forstministerin Ulrike Höfken. Sollte man selbst im Wald in Gefahr sein, soll man ebenfalls die 112 wählen und sich am besten zu einem Rettungspunkt begeben. Diese sind durch grüne Schilder mit einem weißen Kreuz gut erkennbar.
Große Waldbrände wie in anderen Bundesländern in den vergangenen beiden Dürrejahren spielten in Rheinland-Pfalz bislang keine Rolle. 2019 gab es 35 Brände auf einer Gesamtfläche von 8,36 Hektar. Zum Vergleich: In Brandenburg ist rund 300 Mal im vergangenen Jahr Feuer ausgebrochen und über 400 Hektar Wald verbrannt.
Höfken: „Der Klimawandel macht in Corona-Zeiten keine Pause. Das sehen wir direkt vor unserer Haustür. Ein dritter Dürre-Sommer in Folge wäre katastrophal. Denn bereits die letzten beiden Jahre haben bislang ungekannte Schäden in unseren Wäldern angerichtet. Ich hoffe nicht, dass zu den Borkenkäfer- und Dürreschäden noch zusätzlich Waldbrände kommen. Auch deshalb wollen wir im Wald eine konsequente Krisenvorbeugung leisten, indem wir auf naturnahe Mischwälder setzen.“ Zwar ist die Hauptursache für Waldbrände der Mensch, etwa durch Brandstiftung, doch dafür, dass sich Brände nicht so weit ausbreiten, kann man etwas tun: naturnahe Waldbewirtschaftung. Denn laubbaumreiche Mischwälder sind weniger schnell entzündlich als reine Nadelbaumwälder. Die Öle in den Nadeln der Bäume können wie Brandbeschleuniger wirken. Der Laubbaumanteil in Rheinland-Pfalz liegt bei rund 60 Prozent und nimmt stetig zu. Der rheinland-pfälzische Staatswald ist zudem seit 2015 FSC-zertifiziert – großflächige Monokulturen gehören im Staatswald somit der Vergangenheit an. Dort, wo auch heute noch – hauptsächlich Fichten – stehen, haben die Forstleute eine Strategie zur Krisenvorbeugung: Die Forstleute sorgen für klimaangepasste Wälder auch auf Flächen, auf denen noch heute vorrangig Fichten stehen: Sie pflanzen unter die Nadelbäume Buchen und andere Baumarten. So gedeihen inzwischen beispielsweise unter 70-jährigen Fichten, die nach dem zweiten Weltkrieg gepflanzt wurden, zehnjährige kleine Buchen. Fallen die Fichten Stürmen oder dem Borkenkäfer zum Opfer, steht die nächste Waldgeneration schon in den Startlöchern. Zwischen den einzelnen Buchenpflanzungen lassen die Forstleute stets genug Raum, damit sich auch andere Baumarten von Natur aus ansamen können – so entstehen standortangepasste, widerstandsfähige Mischwälder, die leichter Schädlingen, Baumkrankheiten, Stürmen und Bränden standhalten können.
Den aktuellen Waldbrandgefahrenindex finden Sie hier:
https://www.dwd.de/DE/leistungen/waldbrandgef/waldbrandgef.html#buehne
PRESSEDIENST
MINISTERIUM FÜR UMWELT, ENERGIE, ERNÄHRUNG UND FORSTEN
Mainz, 24.04.2020
Wald
Höfken: „Den Wald kann man nicht gießen“
1 Million frisch gepflanzte Bäume brauchen dringend Regen / Internationaler Tag des Baumes
Etwa 1 Million junge Bäume haben die Forstleute von Landesforsten Rheinland-Pfalz in den vergangenen Monaten allein im Staatswald gepflanzt. „Die Bäume sind dringend notwendig. Denn durch Dürre und Borkenkäfer sind viele Kahlflächen im Wald entstanden. Doch ist der Wald weg, fehlen auch alle seine positiven Leistungen für Klima, Umwelt, Wirtschaft und Erholung“, so Umwelt- und Forstministerin Ulrike Höfken anlässlich des Internationalen Tag des Baumes am 25. April.
„Ein dritter Dürre-Sommer in Folge wäre katastrophal. Wir wollen den Wald fit für die Zukunft machen und leisten in unserem rheinland-pfälzischen Staatswald eine konsequente Krisenvorbeugung, indem wir auf naturnahe Mischwälder mit geeigneten Baumarten setzen. Gegen die Waldkrise hilft nur Klimaschutz. Zum Klimaschutz gehört auch der Einsatz von Solar- oder Wind-Energie im Forstbereich. Denn was dem Klima hilft, hilft auch dem Wald. Wir alle können ihm helfen – indem jede und jeder von uns das Klima schützt!“
Die landesweit infolge der klimabedingten Schäden in unseren Wäldern entstandenen Kahlflächen und Lücken der letzten beiden Jahre belaufen sich auf über 15.000 Hektar. Davon wird rund die Hälfte mit standortangepassten Baumarten bepflanzt. Die anderen Bäume kommen von Natur aus durch Samen von Bäumen vor Ort und solchen, die der Wind trägt oder die aus Futterverstecken von Tieren, wie Eichelhäher und Eichhörnchen, Wald- und Rötelmäusen aufgehen.
Die Forstleute arbeiten also eng mit der Natur, durch die Pflanzungen bringen sie geeignete Baumarten ein, die dort bislang nicht vorhanden waren. Denn wo vorher vor allem etwa Fichten waren, werden auch hauptsächlich nur Fichtensamen zu Boden fallen und neu wachsen. Durch die jungen Bäume sollen nun naturnahe und widerstandsfähige Mischwälder heranwachsen.
Nach ergiebigen Niederschlägen im Winter blieben Regenfälle von Mitte März bis Ende April nahezu völlig aus. „Lange sollte der Regen nicht mehr auf sich warten lassen. Die jungen Bäumchen brauchen jetzt für das Entfalten der Blätter, die ersten Triebe und das beginnende Wurzelwachstum unbedingt Wasser“, so Höfken. Denn sowohl die gepflanzten als auch die aus Naturverjüngung stammenden Bäumchen verfügen noch nicht über tiefreichende Wurzeln, die an das in den unteren Schichten des Waldbodens gespeicherte Wasser herankommen. „Den Wald kann man leider nicht gießen.“
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