PE zur Eifelquerbahn

Eifelquerbahn-Reaktivierung – JETZT!

Chance für die Verkehrswende im ländlichen Raum

Zu den aktuell in der Diskussion stehenden Forderungen – auch der „Allianz pro Schiene„  – zur möglichen Reaktivierung der Eifelquerbahn teilen Karl-Wilhelm Koch (Mehren), Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft Verkehr von Bündnis 90/Die Grünen Rheinland-Pfalz sowie VG-Rat in Daun und Jutta Blatzheim-Roegler, regionale Abgeordnete und verkehrspolitische Sprecherin der GRÜNEN  Landtagsfraktion Rheinland-Pfalz, mit: 

Aktuell gibt es ein enges Zeitfenster, um die Eifelquerbahn zu reaktivieren, inklusive eines regelmäßigen, in der Endphase stündlichen Personenverkehrs. U.a. aufgrund der Coronakrise stehen Fördermittel für Investitionen in Milliardenumfang zur Verfügung, auch und gerade im Verkehrsbereich. Zudem fordert die drohende Klimaänderung dringend Investitionen in den Verkehrssektor.

Die aktuelle Fahrzeit zwischen Daun und Koblenz (mit dem Bus) liegt zwischen 2:10 h und 2:40 h und erfordert mindestens einen Umstieg. Das ist sowohl für Eifelurlauber wie auch für Pendler kaum zumutbar und wird entsprechend schlecht angenommen. Das „Gesundland Daun“ braucht dringend eine bequeme, klimaschonende Anbindung.

Die Fahrzeit von Daun (Bahnhof) nach Koblenz Hauptbahnhof läge auf der reaktivieren Eifelquerbahn bei umsteigefreien 95 Minuten. Durch eine sinnvoll Umstrukturierung der Buszufuhr zum neuen Bahn-„Rückgrat“ der Eifel werden bis zu 90 Gemeinden erschlossen.

Auch die Fahrzeugtechnik ist mittlerweile zeitgemäß klimaneutral: Akku- bzw. bivalenten Triebzüge (die sowohl mit Akku wie mit Oberleitung fahren können) oder auch die ersten Wasserstoff-Fahrzeuge sind serienreif am Markt. Kaisersesch ist eines der drei bundesweiten Quartieren zur Förderung der Wasserstofftechnik. Die neue Eifelquerbahn wäre prädestiniert, eine Vorzeigestrecke für die neue Technik zu werden.

Daher schlagen wir vor, spätestens nach der Sommerpause lokal und überregional eine politische Initiative zu starten mit den folgenden Zielsetzungen:

  • Umgehende Aufnahme des SPNV von Kaisersesch bis Daun, bis spätestens 2024
  • Weiterführung bis Gerolstein
  • Gegebenenfalls eine Anbindung des Industriegebietes Daun-Rengen bereits in der ersten Ausbaustufe
  • Führung von schnellen RE-Zügen mit der direkten Anbindung an Koblenz und evtl. an Bonn, zumindest in den Morgen- und Abendstunden
  • Baldmögliche Wiederaufnahme des Güterverkehrs, vor allem der Holztransporte
  • Umgestaltung des Bahnhofsumfeldes in Daun (Verlegung der Betriebsgleise in Richtung Hang) zum Zweck,
    – dort einen Buswendeplatz mit direktem Anschluss an den Bahnsteig zu schaffen
    – Parkflächen für P&R-Plätze sowie eine Fahrradstation mit Lademöglichkeit und sichere Abstellmöglichkeit für hochwertige Pedelecs unterzubringen
    – neuen Wohnraum und/oder zusätzliche Geschäftsflächen zu schaffen
    eine bessere Anbindung für Fußgänger und Radfahrer via Brücke und evtl. neuem Schrägaufzug an das Stadtzentrum zu gestalten.

In diesem Sinn eröffnet sich jetzt die Gelegenheit, unsere Verkehrs-Infrastruktur zu geringen eignen Kosten der Kommunen und zum Nutzen unserer Heimat einen Riesenschritt voran zu bringen. Dies sollte genutzt werden. Packen wir es an!

Karl-W. Koch

Verwandte Artikel